Tag 12 – Currahee oder, auch Wind gehört zum Wetter – 480 km Reisezeit 7:50
Nach einer ruhigen und vor allem dunklen Nacht, sind wir heute um 07:15 Uhr aufgewacht.
Heute stand die Halbzeittour an. Einmal Nordkap und zurück. Da wir eine zweite Nacht in der Hütte verbringen, fiel dann auch das all morgendliche Packen weg. Ersetzt wurde es durch suchen und anlegen der dicken Klamotten, denn am Nordkapp waren maximal 8 °C gemeldet. Noch schnell ein paar Brötchen geschmiert und um 08:30 Uhr ging es bei 11 °C ab gen Norden.
Anfangs ging es am Fjord entlang. Im weitern Verlauf dann an einem Fluß, was wieder ein wenig an die Alpen erinnert hat. Über längere, langweilig zu fahrende Geraden ging es über zwei „Gipfel“ auf knapp unter 300 m. Die Landschaft war recht karg, Bäume wuchsen gar nicht mehr. Die strauchähnlichen Gebilde hatten meist fast keine Blätter. Im weiteren Verlauf sind wir auf die Küste der Barentssee gestossen und sind den Fjordstraßen gefolgt. Landschaftlich wunderschön. Auf der einen Seite hoch ragende Felsformationen und weite grünen Ebenen und auf der anderen, das durch den Wind aufgebrachte Wasser.
Wind. (K)ein gutes Stichwort. Bei der morgendlichen Kontrolle sämtlicher Wetterapps, wie warm/kalt es nun wird, oder ob wir mit Regen rechnen müssen, haben wir heute die Windhinweise übersehen (oder ignoriert). Auf alle Fälle waren diese Warnungen durchaus berechtigt, da uns spätestens ab der Küste der Barentssee heftige Windböen plagten. Nicht nur ging es in Schräglage geradeaus oder gerade durch eine Kurve, wir mussten soger eine Rechtskurve mit Schräglage links durchfahren.
Zeitweise war es so heftig, dass sich eine aus Frankreich stammende Motorradfahrerin nicht mehr getraut hat weiter zu fahren und mitten auf der Straße stehen blieb. Wir haben ihr dann geholfen das Motorrad auf den nahe gelegenen Parkplatz zu schaffen wo sie erstmal Pause machen wollte. Kurz danach wurde auch Timo in einer Kurve von einer Winböe überrascht, und wurde fast von der Starße geweht – zum Glück war genug Straße da und so ist nichts passiert. Die Tunnel durch die Berge, bzw. auf die Insel Mageroya waren hier ein Segen und gerne willkommen.
Kurz vor dem Ziel wurde es dann noch feucht. Ob es Regen war oder nur Gischt lässt sich schwer sagen. Schließlich sind wir ziemlich genau um 12:00, bei bescheidenen 7 °C, am Nordkap angekommen. Nachdem wir den stattlichen Eitrittspreis von 2750 nkr (27,50 €) berappt haben, parkten wir unsere Motorräder neben zwei Neustädter Maschinen – die Fahrer haben wir leider nicht getroffen.
In der Nordkap Halle (laut Navi 2523 km Luftlinie von Baiersdorf entfernt) angekommen, suchten wir uns erstmal einen Platz und machten Mittagspause. Die Wärme tat auch gut. Im Anschluß hieß es, raus in den Sturm zum Fotoshooting (was sich bei dem Wind gar nicht so einfach gestaltete). Nach einer knappen viertel Stunde waren wir durchgefroren und geügend Bildmaterial vorhanden, also ging es zurück in die Halle. Bei einer heißen Schokolade wurden Postkarten geschrieben und zum Schluß im Postamt aufgegeben.
Das war dann schon die erste Hälte unseres Abenteuers, ab jetzt führt der weg wieder Richtung Süden in die fränkische Heimat.
Für den Rückweg haben wir etwas länger gebraucht, was weniger am immer noch heftigen Wind lag, als vielmehr an der Tatsache, dass wir dann doch ein paar Landsachaftsbilder machen wollten und deshalb öfters hielten.
Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder in Alta wo wir noch kurz Wienerle, Kartoffelsalat, Tee und Bier für das Abendbrot kauften. Duschen, Essen und Fußball, so wird sich der Abend gestalten, bevor es in die warme und dunkle Hütte zum schlafen geht.