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Monat: Juli 2018

Tag 14 – Tooltime, aber ohne Heidi – 449 km Reisezeit 8:45

Tag 14 – Tooltime, aber ohne Heidi – 449 km Reisezeit 8:45

Die Nacht war ruhig und um kurz nach 07:00 Uhr dann auch vorbei. Eile hatten wir heute keine, da der gestern ergoogelte Motorradladen erst um 09:00 Uhr öffnete. Wir mussten gestern Abend nämlich noch feststellen, dass der Motorschutzbügel ein Loch in einen Kühlerschlauch gedrückt hat. So blieb ordentlich Zeit Kaffee zu trinken und die Zelte abzubauen. Punkt 09:00 ging es vom Platz und keine halbe Stunde später waren wir beim Yamaha-Händler in Lulea. Der konnte uns direkt erst mal nicht helfen, ist ja eine Suzi. Er hat uns aber verraten wo wir im Ort einen Suzuki-Händler finden können, außerdem wusste er wer in der Umgebung Schuberth-Helme verkauft.

Also freundlich bedankt und die 7 km zum Suzuki-Händler gefahren. Dort angekommen konnten wir unser Anliegen auch gleich vortragen. Sofort wurde jemand aus der Werkstatt geholt und hat sich das Problem angesehen. Einen passenden Schlauch hätten sie nicht, bestellen dauert 2-3 Tage, und da Urlaubszeit ist kann er den Mechaniker nicht für uns abstellen. Er könnte uns aber ein altes Stück Kühlerschlauch und Werkzeug geben, den Rest müssten wir selbst stemmen. Gesagt, getan, also die V-Strom zerlegt, bis wir an den defekten Schlauch kamen. Diesen demontiert und festgestellt, dass das Transplantat nicht exakt passend zugeschnitten werden kann. Also improvisieren, mit ein bisschen drücken und ziehen gelingt es uns doch, ein gerades Stück Schlauch zu montieren. Ausgleichsbehälter aufgefüllt (der japanischen Konstrukteur gehört für die Platzierung des Behälters UNTER dem Tank mit Popeln erschossen!), Motor laufen lassen – alles dicht. Moped wieder zusammen geschraubt, und ein ordentliches Trinkled in die Kaffeekasse gegeben, außer uns einen Kaffee auszugeben, wollte der Mechaniker eigentlich nichts haben.

Wir sind dann gegen 10:30 Uhr wieder auf die Bahn und nach 5 km kommt die Warnlampe der Kühlung. Da kein Leck zu sehen war konnte nur Kühlwasser fehlen. Also wieder unter den Tank gesehen und festgestellt, dass der Ausgleichsbehälter voll war. Nach kurzer Internetrecherche haben wir herausgefunden, dass wir über den Kühler direkt befüllen hätten müssen. Zum Glück ging das ohne Werkzeug und dem Teinkrucksack als Wasserspender. Nachdem auch dieses Problem behoben war ging es weiter nach Pitea, wo der Händler mit den Schuberth Helmen war. Dort angekommen teilte uns dieser mit, dass er mittlerweile eigentlich keine Schuberths mehr verkauft, einer wäre aber noch da und wie es der Zufall so will, passt das Visier auf Thorstens Helm. Er verkauft uns also das Visier einzeln, noch dazu einen neuen Bremsgriff, beides war schnell getauscht und wir wieder auf der Straße.

Kurz nach 14:00 haben wir dann Mittagspause gemacht. In einem kleinen Städtchen direkt am Fluß haben wir unseren, vor 2 Tagen gekauften, geräucherten Fisch mit Senf-Brot genossen. Die restliche Strecke war dann eher unspäktakulär, weil wir auf einer Mischung aus Autobahn und Schnellstraße Meter gemacht haben.

Kurz vor Ankunft noch das Abendessen besorgt und so sind wir gegen 18:00 auf den Campingplatz gerollt. Der Betreiber hat uns herzlich empfangen und wir sind sofort ins Gespräch gekommen. So erfuhren wir, dass er vor ein paar Jahren in Deutschland gearbeitet hat und seit heute mit seinem Kumpel den Campingplatz führt. Da wir ja nur kleine Zelte hätten und auch kein Auto könnte er uns nicht 2x bezahlen lassen und so Übernachten Thorsten und Timo heute zum Preis von einer Person.

Den restlichen Abend haben vir mit Brotzeit, Würfel spielen und WM schauen verbracht, bevor es kurz nach 22:00 Uhr in die Falle ging.

Tag 13 – Fly like an eagle 614 Km Reisezeit 8:00

Tag 13 – Fly like an eagle 614 Km Reisezeit 8:00

Nach dem doch recht arbeitsreichen gestrigen Tag, haben wir heute ausgeschlafen und sind erst um kurz nach 8:00 wach geworden. Morgenkaffe, packen und waschen ließ uns erst um 10 Uhr bei angenehmen 16° wieder Richtung Süden aufbrechen. Da das heutige Ziel an der schwedisch finnischen Grenze und nur rund 270 Km entfernt lag, hatten wir überhaupt keinen Stress.

Die ersten zwei Stunden genossen wir noch die recht abwechslungsreiche Norwegische Landschaft und kamen mehr als zügig voran. Sonntags wird anscheinend auch in Norwegen nix gemacht und so sahen wir teilweise 50Km kein weiteres Fahrzeug.

Bis zur Überquerung der Grenze nach Finnland hüpfte nur ein einziges Rentier mal auf die Straße. Danach ist uns das ganze noch vier weitere Male passiert, und wir mussten die Rudolphs schließlich vor uns her treiben, bis sie auf den Gehweg wechselten.

Gegen 13:00 Uhr (ca. 20Km vier Tagesziel) machten wir dann Mittagspause und entschlossen uns, gleich das Ziel für den nächsten Tag anzugehen. Wir waren beide ausgeschlafen, die Sonne schien und es hatte fast 20° mehr als am gestrigen Tag. Also griffen wir die nächsten 350 Km an.

Bereits um 15:00 Uhr passierten wir dann die schwedische Grenze und auch hier war das Wetter schön und wir kamen wieder gut voran.

Ungefähr 100Km vor dem Ziel kam dann mal wieder eine Kilometer lange Baustelle, bei der sich aufgefräster Asphalt und Kies abwechselten. Kurz nach dem Wechsel auf eine Kiesschicht, kam Thorstens Motorrad in eine lockere Schicht und schaukelte sich bis hin zum Sturz auf. Nach kurzer Schadensinspektion – Mensch heil, Maschine fahrtüchtig – setzten wir unsere Fahrt fort.

Schließlich trafen wir um 18:00 Uhr am Campingplatz in Lulea ein, wo wir den Abend bei Pizza, Bier und Fußball ausklingen lassen. Morgen früh geht’s dann erst mal zum Motorradhändler, die passenden Teile und nem neuen Helm besorgen und dann geht’s wieder Richtung Süden.

(Videos gibt’s wieder wenn das wlan besser ist….)