Tag 14 – Tooltime, aber ohne Heidi – 449 km Reisezeit 8:45
Die Nacht war ruhig und um kurz nach 07:00 Uhr dann auch vorbei. Eile hatten wir heute keine, da der gestern ergoogelte Motorradladen erst um 09:00 Uhr öffnete. Wir mussten gestern Abend nämlich noch feststellen, dass der Motorschutzbügel ein Loch in einen Kühlerschlauch gedrückt hat. So blieb ordentlich Zeit Kaffee zu trinken und die Zelte abzubauen. Punkt 09:00 ging es vom Platz und keine halbe Stunde später waren wir beim Yamaha-Händler in Lulea. Der konnte uns direkt erst mal nicht helfen, ist ja eine Suzi. Er hat uns aber verraten wo wir im Ort einen Suzuki-Händler finden können, außerdem wusste er wer in der Umgebung Schuberth-Helme verkauft.
Also freundlich bedankt und die 7 km zum Suzuki-Händler gefahren. Dort angekommen konnten wir unser Anliegen auch gleich vortragen. Sofort wurde jemand aus der Werkstatt geholt und hat sich das Problem angesehen. Einen passenden Schlauch hätten sie nicht, bestellen dauert 2-3 Tage, und da Urlaubszeit ist kann er den Mechaniker nicht für uns abstellen. Er könnte uns aber ein altes Stück Kühlerschlauch und Werkzeug geben, den Rest müssten wir selbst stemmen. Gesagt, getan, also die V-Strom zerlegt, bis wir an den defekten Schlauch kamen. Diesen demontiert und festgestellt, dass das Transplantat nicht exakt passend zugeschnitten werden kann. Also improvisieren, mit ein bisschen drücken und ziehen gelingt es uns doch, ein gerades Stück Schlauch zu montieren. Ausgleichsbehälter aufgefüllt (der japanischen Konstrukteur gehört für die Platzierung des Behälters UNTER dem Tank mit Popeln erschossen!), Motor laufen lassen – alles dicht. Moped wieder zusammen geschraubt, und ein ordentliches Trinkled in die Kaffeekasse gegeben, außer uns einen Kaffee auszugeben, wollte der Mechaniker eigentlich nichts haben.
Wir sind dann gegen 10:30 Uhr wieder auf die Bahn und nach 5 km kommt die Warnlampe der Kühlung. Da kein Leck zu sehen war konnte nur Kühlwasser fehlen. Also wieder unter den Tank gesehen und festgestellt, dass der Ausgleichsbehälter voll war. Nach kurzer Internetrecherche haben wir herausgefunden, dass wir über den Kühler direkt befüllen hätten müssen. Zum Glück ging das ohne Werkzeug und dem Teinkrucksack als Wasserspender. Nachdem auch dieses Problem behoben war ging es weiter nach Pitea, wo der Händler mit den Schuberth Helmen war. Dort angekommen teilte uns dieser mit, dass er mittlerweile eigentlich keine Schuberths mehr verkauft, einer wäre aber noch da und wie es der Zufall so will, passt das Visier auf Thorstens Helm. Er verkauft uns also das Visier einzeln, noch dazu einen neuen Bremsgriff, beides war schnell getauscht und wir wieder auf der Straße.
Kurz nach 14:00 haben wir dann Mittagspause gemacht. In einem kleinen Städtchen direkt am Fluß haben wir unseren, vor 2 Tagen gekauften, geräucherten Fisch mit Senf-Brot genossen. Die restliche Strecke war dann eher unspäktakulär, weil wir auf einer Mischung aus Autobahn und Schnellstraße Meter gemacht haben.
Kurz vor Ankunft noch das Abendessen besorgt und so sind wir gegen 18:00 auf den Campingplatz gerollt. Der Betreiber hat uns herzlich empfangen und wir sind sofort ins Gespräch gekommen. So erfuhren wir, dass er vor ein paar Jahren in Deutschland gearbeitet hat und seit heute mit seinem Kumpel den Campingplatz führt. Da wir ja nur kleine Zelte hätten und auch kein Auto könnte er uns nicht 2x bezahlen lassen und so Übernachten Thorsten und Timo heute zum Preis von einer Person.
Den restlichen Abend haben vir mit Brotzeit, Würfel spielen und WM schauen verbracht, bevor es kurz nach 22:00 Uhr in die Falle ging.